90 jähriger Erich Berger besucht Bootshaus nach Flutkatastrophe

Nach der Flut – das gröbste Aufräumen im Bootshaus war vollendet – kam ein kleiner Mann langsam die Treppe herunter. Bedächtig und mit einem Stock, er war schon etwas älter. Freundlich kam er näher und aus den wachen Augen schaute es lustig heraus. Dr. Uwe Pfannmöller begrüßte ihn kurz und man machte sich bekannt.

Berger war sein Name – so wie der unseres Bootshauswartes. „Das ist mein Neffe !“ Und so war klar, das da Gerhards Onkel aufgekreuzt war. An dem Revers seiner Jacke erblickte ich ein Abzeichen – das von der 80-jährigen Zugehörigkeit zu den Naturfreunden zeugte. 80 Jahre ? Also war der Gast schon weit über 90, aber noch flott zu Fuß. Erich Berger – er gehört zu der Generation, die 1932 das Bootshaus mit erbaut hatte. Es trieb ihn an die Ufer der Saale, um zu sehen, was das Hochwasser mit dem Bau angestellt hatte. Zufrieden war er, dass er noch stand und schon wieder sauber gemacht von den Vereinsmitgliedern. Und meinte, dass das diesjährige Sommerfest der Naturfreundegruppe wohl nicht im Bootshaus stattfinden könne.

Er begrüßte nicht nur seinen Neffen, der natürlich vor Ort war, … sondern er schaute auch interessiert den jüngeren Vereinsmitgliedern zu, die gerade beim Training und Vorbereitung auf die Deutschen Schülermeisterschaften beschäftigt waren. Hernach ließen sich die Schülerkanuten von „Onkel Berger“ ein wenig vom der Vergangenheit erzählen. Dass zum Beispiel en Badewannenrennen auf der Saale stattgefunden hatte – im Rahmen der Eröffnung des Boothauses, …. damals. Oder davon, dass es damals auch kein fließendes Wasser im Bootshaus gab, das wurde erst viel später installiert.

So war der kurze Besuch doch ein wenig symbolträchtig – damals wie heut wurde aufgebaut.