(Text: BW / Fotos: VW) Paddeln im Elb-Havel-Winkel mit Standquartieren in Havelberg und Dömitz

Besuch beim 100jährigen Rathenower Wassersportverein Kanu 1922 e.V.
In Havelberg setzten wir das Boot ins Wasser und paddelten auf der Havel bis kurz vor das in Bau befindliche Wehr Quitzöbel und zurück zum Bootshaus.
Der kommende Tag sollte etwas anstrengender werden. Von Rathenow aus trug uns das Boot bis Havelberg. Drei Schleusungen und Paddeln gegen den Wind waren zu meistern. Die Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt war nicht zu erkennen. Vogelzwitschern, zwei gesichtete Biber, viele Milane, Schwäne, Enten, Gänse, Störche trugen zur Erholung bei.
Am Folgetag sattelten wir die Drahtesel um havelauf bis Rathenow die Landschaft zu erkunden. Nun konnte der Blick weit ins Land schweifen. Wieder in Havelberg angekommen, nutzten wir die Gelegenheit, beim Wassersportverein den Tag der offenen Tür zu besuchen und trafen dort uns bekannte Kanuten. Ein fröhliches Treiben herrschte am Bootshaus, einige Kinder probierten sich beim Paddeln aus. Vielleicht wachsen ja neue Kanubegeisterte heran?
Unser nächster Zielort war Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern. Ein geplanter Zwischenstopp in Lenzen endete mit einer Besichtigung der Löcknitz. Der Wasserstand ließ das Paddeln nicht zu. Also setzten wir in Dömitz das Boot auf die Müritz-Elde-Wasserstraße. Diese wird teilweise begleitet von den alten Armen der Elde. Nach zwei Bergschleusungen und etwa 9 km stromauf kehrten wir um, ließen uns talwärts schleusen und kamen wohlbehalten wieder am Ausgangspunkt an.
Der kommende Tag sollte der Elbe gehören. Auf ging es zum Hafen Cumlosen. Von dort paddelten wir – teilweise mit Rückenwind! – bis Dömitz. Auch hier waren viele Wasservögel, Störche, aber auch Kühe, Pferde und Schafe am Ufer unsere Begleiter. Eine schöne Tour! Aber auch Zeugen der deutschen Teilung waren zu sehen, befanden wir uns doch an der Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.
Das Auto umsetzen war angesagt, also schwangen wir uns auf die Fahrräder Richtung Cumlosen. Da das Wetter radlerfreundlich war, entschlossen wir uns, den PKW gleich nach Hitzacker zu bringen und zurück nach Dömitz den Elberadweg zu nutzen. Ein Halt in der „Dorfrepublik“ Rüterberg mit Blick vom dortigen Aussichtsturm über die Elbe war sehr interessant. Rüterberg war während der deutschen Teilung fast vollständig von Grenzanlagen umgeben und nur mit Passierschein zu betreten. Im November 1989 wurde von Einheimischen die „Dorfrepublik“ ausgerufen und eine eigene Fahne gehisst.
Von der Elbe aus konnten wir am nächsten Tag Rüterberg noch einmal sehen, aber auch die Dächer der Dörfer links- und rechtselbisch. Bald kam auch schon die Fähre Hitzacker in Sicht – unser Ziel.
Die Heimreise unterbrachen wir, um den Aland zu bepaddeln. Ab Wanzer paddelten wir flussauf bis zum Pumpwerk bei Scharpenhufe und wieder zurück. Außer vielen Wasservögeln sahen wir einen Adler kreisend am Himmel.
Fazit: Havel, Müritz-Elde-Wasserstraße, Elbe und Aland unterscheiden sich sehr, boten viel Abwechslung, erlebnisreiche Naturbeobachtungen und erholsame Ruhe. Die Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen liefern beste Bedingungen für Kanu- und Fahrradtourismus.
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Tag der offenen Tür beim Havelberger WSV
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Naturbeobachtung am Elbufer
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Wach- und Aussichtsturm in Rüterberg
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Elde-Mueritz-Wasserstrasse bei Dömitz
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Haus Alandblick in Wanzer